Wie arbeiten Gartenjournalist:innen? Welche Voraussetzungen braucht man? Und wie wird man es? Hier erfährst du alles über eine spannende journalistische Fachrichtung und die Ausbildungsmöglichkeiten im Gartenjournalismus. Du wirst sehen, die Hürden sind gar nicht so groß.
Hier eine Übersicht der wichtigsten Kapitel:- Was ist Gartenjournalismus?
- Darauf kommt es im Gartenjournalismus an
- Wichtige Gartenmedien in Deutschland
- So arbeiten Gartenjournalist:innen
- So entsteht ein Magazin Artikel
- Wie werde ich Gartenjournalist:in?
- Gartenjournalismus ist offen für Quereinsteiger:innen
- Ein Praktikum verschafft Klarheit
- Das Volontariat bei Mein schöner Garten
Da dieser Text von der Burda Journalistenschule stammt, wird an einigen Stellen auf die Ausbildung bei Mein schöner Garten eingegangen. Hier findest du einen Erfahrungsbericht.
Was ist Gartenjournalismus?
Gartenjournalismus bezeichnet die Recherche, Aufbereitung und Veröffentlichung von Themen rund um Pflanzenkunde, Pflanzenpflege und Gartengestaltung. Gartenjournalistinnen und -journalisten bereiten ihr Wissen multimedial für Gartenfans auf. Sie erklären komplexe Zusammenhänge der Pflanzenwelt, zeigen neue Gartentrends und geben Tipps für erfolgreiches Arbeiten im Garten und auf dem Balkon. Im Gartenjournalismus geht es um Pflanzenkunde, Pflanzenpflege, Gartengestaltung, die richtigen Werkzeuge und die schönsten Accessoires. Aber auch um berühmte Gärten, Parks und Anlagen. “Gartenjournalismus kreuzt das Schöne mit dem Nützlichen”, erklärt Sarah Stehr. Sie verantwortet die Website Mein schöner Garten: “Wir wollen die Menschen anleiten, inspirieren und ihnen zu einem grünen Daumen verhelfen. Im Grunde werfen wir einen Blick über den Gartenzaun und zeigen, was andere Gartenbesitzer machen.”
Darauf kommt es an
“Gartenjournalismus wird dann exzellent, wenn er fachlich fundiert ist”, sagt die Gartenjournalistin, Sarah Stehr. Wenn sich die Leserinnen und Leser auf das verlassen können, was im Blatt oder auf der Webseite steht. Dafür arbeiten in der Redaktion viele erfahrene Gärtner:innen, Gartenarchitekt:innen, Landschaftsarchitekt:innen, Forstwissenschaftler:innen und auch ein paar Quereinsteiger:innen. Die Gartenberichterstattung wird dann hochwertig, wenn die Leserinnen und Leser praktische Tipps erhalten und etwas dazulernen, zum Beispiel warum ins Himbeerbeet immer zwei verschiedene Sorten gehören. Zudem vermittelt guter Gartenjournalismus Ratschläge, wie Pflanzen und ihre Umgebung in Farbe und Form aufeinander abgestimmt werden. Und schließlich stellt guter Gartenjournalismus die interessantesten Menschen aus den Gebieten Landschaftsarchitektur, Biologie, Pflanzenzucht oder Gartenbau vor: Was ist ihnen wichtig? Wie gehen sie vor? Was sind ihre Geheimnisse ? “Das Schöne am Gartenjournalismus sind die Menschen und ihre große Begeisterung für das Thema”, sagt Karina Nennstiel, Redakteurin des Print-Magazins Mein schöner Garten. “Die meisten Fachleute sind offen und herzlich – auch wenn wir uns noch gar nicht kennen.” Klar, die gemeinsame Leidenschaft verbindet. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass Menschen mit und im Garten ausgeglichener sind?
Gärten und Balkone: Die Deutschen lieben sie
Garten und Pflanzen sind ein großes Thema: 17 Millionen Gärten gibt es hierzulande, darunter eine Million Schrebergärten. Hinzu kommen zig Millionen bepflanzte Terrassen, Balkone und begrünte Wohnräume. Ganz zu schweigen von Parks, Gärten und Gartenschauen, die jedes Jahr Millionen Besucherinnen und Besucher erfreuen.
Fast neun Milliarden Euro geben Deutsche für Gartenpflanzen, Schnittblumen und Co. pro Jahr aus. Und sie ärgern sich natürlich, wenn etwas schiefgeht. Pflanzen und Gärtnern sind ein anspruchsvolles Thema. Aber wie geht das eigentlich? Wie baue ich Tomaten, Karotten oder Asia-Kräuter richtig an? Wie bereite ich meinen Garten oder Balkon auf den Winter vor? Was muss ich beim Umtopfen von Zimmerpflanzen beachten? Kann ich Kartoffeln auf dem Balkon anbauen? All diese Fragen und noch viel mehr beantworten Gartenjournalistinnen und -journalisten.
Wichtige Gartenmedien in Deutschland
In Deutschland gibt es eine Reihe von Garten Medien. Die meisten sind Magazine. Sie gehören zu den sogenannten “Special Interest Titeln”. Im folgenden stellen wir dir einige der größeren vor:
Mein schöner Garten ist Die Nummer 1 der europäischen Gartenmedien und erreicht pro Jahr rund zwei Millionen Magazin-Leser:innen und etwa 120 Millionen Besucher:innen auf der Website. Neben Inspiration und hohem Nutzwert bietet die Marke ihre eigene Kollektion an Nutz- und Zierpflanzen.
Die Top-Themen des Monatsmagazins GartenFlora sind Gartenpflege, Nutzgarten, Ziergarten, Rezepte und Wohnen im Grünen. Zielgruppe sind “bodenständige Praktiker” und “Gartengeniesser”, wie die Redaktion auf der Webseite von GartenFlora schreibt.
Mein schöner Landgarten zeigt alle zwei Monate “wie man sich natürliche Blumen- und Pflanzenpracht direkt vor die eigene Haustür holt”. Hinzu kommen Rezepte und Reportagen.
Bei Wohnen & Garten geht es um die Verschmelzung von draußen und drinnen. Die monatliche Wohn- und Gartenzeitschrift bietet ihren Leserinnen und Lesern Deko-Tipps, Wohn-Reportagen und Rezepte – alles stimmungsvoll in Szene gesetzt.
Das Magazin Lisa Blumen & Pflanzen ist ein monatlicher Ratgeber rund um Kreativität, Selbermachen und Entspannen – und zwar auf dem Balkon, der Terrasse, im Garten, in der Küche und im Wohnzimmer. Der Titel hat einen besonders hohen Anteil in der weiblichen Leserschaft: 95% aller Leser:innen sind Frauen.
Die Sendung Querbeet des Bayerischen Rundfunks will “Wissen um Aussehen, Pflege und Verwendung der Pflanzen” vermitteln, zum Selbermachen anregen und die eigene Leidenschaft für das Gärtnern vermitteln. Zur Sendungsseite.
GartenIdee richtet sich an Menschen, die in ihren Gärten gerne etwas Neues testen möchten. Der Ideenratgeber für die Bepflanzung von Garten, Balkon oder Terrasse erscheint sechs Mal im Jahr.
Titel/Marke gehört zu Hubert Burda Media, zu der auch diese Website gehört.
So arbeitenGartenjournalist:innen
Leonie wurde 2014 Redakteurin bei Lisa Blumen & Pflanzen und gartenspaß. Sie hat Landschaftsarchitektur studiert und an der Burda Journalistenschule volontiert. “Mein Gartenwissen wächst täglich”, sagt sie “weil ich mich ständig in neue Sachgebiete einarbeite, wie zum Beispiel jüngst in die Welt der Wildbienen oder in den Nährstoffkreislauf im Garten.” Gartenjournalist:innen werden schnell Fachleute in einzelnen Bereichen. Jeder kann hier sehr spezielles Wissen aufbauen. Hier ist eine Liste typischer Arbeiten in der Gartenredaktion von Mein schöner Garten. Die Redakteure und Redakteurinnen ...
- schreiben und filmen für das Magazin oder die Webseite unter anderem ...
- zu Pflanzen (Regenbogen-Eukalyptus)
- über Gartentipps (Gemüse-Anbauplanung)
- und um Gartengeräte (Handvertikutierer für den Rasen)
- recherchieren neue Gartentrends wie den Dschungel in den eigenen vier Wänden
- konzipieren Sonderhefte – das sind Magazine zu Spezialthemen wie zum Beispiel Schrebergarten, Lavendel oder Gärtnern ohne Gift.
- nehmen Folgen für den Podcast Grünstadtmenschen auf und geben dort Tipps zu Hortensien, Tomaten oder essbaren Wildpflanzen.
- interagieren mit ihren Leserinnen und Leser über die Social-Media-Kanäle, beantworten dort Fragen (zum Beispiel in einer Facebook-Gruppe zum Nutzgarten) oder probieren neue Social-Media-Live-Sendungen aus
- geben Online-Kurse für ihre Leserinnen und Leser, in denen sie ihr Know-how für Anfänger und fortgeschrittene Gärtner, zum Beispiel zum Thema Zimmerpflanzen, vermitteln.
“Personalisierung wird auch im Print immer wichtiger”, sagt Leoni. “Die Leser und Leserinnen wollen wissen, wer hinter den Geschichten steht. Seit 2018 schreibe ich in einem monatlichen Tagebuch über meinen eigenen Schrebergarten: Wie ich dort wann was gärtnere und was ich erlebe. Da geht es im Herbst zum Beispiel um meine Herbstaster, die ich nach der Blüte zurückschneide. Oder wie ich rechtzeitig vor dem Winter ein Himbeerbeet anlege. Die monatliche Doppelseite in Lisa Blumen & Pflanzen erstelle ich gemeinsam mit meiner Kollegin und Bildredakteurin Jana.”
Trends im Gartenjournalismus
Mit jeder neuen Züchtung, jedem neuen Gartentrend und jedem neuen Gartenfan entstehen neue Fragen, Antworten, Bilder und Themen.
So boomt seit einigen Jahren die Gartenkultur in Städten. Urban Gardening ist das Ergebnis eines Bedürfnisses von Menschen in Metropolen nach Naturerlebnissen, Nachhaltigkeit und Eigenerzeugnissen. Allein in Berlin konkurrieren 12.000 Bewerber um einen Kleingarten, meldet der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde. Die Redaktion von Mein schöner Garten reagiert darauf mit eigenen Themenseiten zu Urban Gardening.
Auch der Klimawandel verändert das Themenspektrum: Denn welche Bäume und Pflanzen werden wir in Zukunft pflanzen, wenn es im Sommer und Herbst immer länger warm bleibt? Dadurch wird auch das Thema Nachhaltigkeit immer relevanter. Zum Beispiel Insektenschutz: Wie lege ich eine Blumenwiese an? Und welche Pflanzen liefern Nektar und Pollen oder Nistplätze?
So entsteht ein Magazin Artikel
Gartenmagazine sind eine planerische Herausforderung. Die Beiträge im Magazin brauchen einige Monate Vorlaufzeit. So startet die Produktion für das Aprilheft oft schon im Dezember. Wie aber schießen Fotograf:innen Bilder von einer Jahreszeit, die noch gar nicht begonnen hat? Die Lösung: Die (wichtigsten) Fotostrecken werden genau ein Jahr im Voraus produziert. Und so entsteht ein Beitrag für Mein schöner Garten:
1. Themenideen. Die Redaktion sammelt kontinuierlich Themenideen für die kommenden zwölf Monate. Dazu gehören die neuen Trends, aber auch die immer wiederkehrenden Standards, wie Rasen (im Mai) oder Rosen (im Juni).
2. Die Chefredaktion verteilt die Themen. Wer welches Thema bearbeitet, das entscheidet sich in einer Konferenz etwa drei Monate bevor das Magazin erscheint. Typische Frage: Wer möchte das Hortensien-Thema übernehmen?
3. Die Vorbereitung beginnt. Erfahrene Redakteur:innen strukturieren ihre Geschichte gedanklich vor. Wie könnte die Überschrift lauten, welche Stimmung soll vermittelt werden, welche Hortensien wollen wir zeigen, gibt es neue Züchtungen, brauchen wir ein Interview etc. Dann startet die Recherche.
4. Die Fotoauswahl. Auf Basis der Recherche besprechen Redakteur:in und Bildredakteur:in, welche Motive die Geschichte braucht. Der oder die Bildredakteur:in erstellt anschließend eine Auswahl, aus der der oder die Redakteur:in die besten Fotos heraussucht.
5. Abstimmung mit der Grafik. Mit der Bildauswahl geht der/die Gartenjournalist:in zu einem/einer Mitarbeiter:in aus der Grafik. Gemeinsam besprechen sie Stimmung, Farbwahl und Gestaltung der Seite.
6. Jetzt wird geschrieben. Ist das Layout fertig, schreibt der/die Redakteur:in den Text direkt hinein und macht die Bildunterschriften. Viele beginnen sogar damit. So versetzt man sich schneller in die Stimmung des Beitrags.
So entsteht ein Online Artikel
“Heft-Leserinnen und -Leser suchen nach Inspirationen und praktischen Tipps für ihren Garten”, sagt Sarah Stehr, Online-Chefin von Mein schöner Garten. Im Unterschied zu Online-Nutzer:innen, die meist auf der Suche nach einer schnellen Antwort auf ihre aktuelle Frage sind. Zum Beispiel, wenn sie Schädlinge auf ihren Pflanzen entdeckt haben und wissen wollen, was sie dagegen unternehmen können. Digitaler Gartenjournalismus ist daher tägliches Schnellgeschäft. Und so läuft die Produktion eines neuen Online-Beitrags, für den man etwa einen Tag braucht.
1. Chefredaktion analysiert Suchverhalten. Was diskutieren, suchen und fragen Gartenfans aktuell oder vermehrt im Internet? Wie viele interessieren sich im Moment für welches Gartenthema? Und zu welchem Aspekt von Weihnachtssternpflege, Tomaten oder Schottergärten möchten sie etwas wissen?
2. Redakteur:in wird gebrieft. Hier wird unter anderem festgelegt: Wie lang soll der Text sein? Welche Fragen soll er beantworten? Und auf welche Keywords soll der Beitrag optimiert werden, damit Suchmaschinen ihn besser finden?
3. Redakteur:in recherchiert. Er oder sie fragt Kolleg:innen, recherchiert in den Fachbüchern unserer umfangreichen Bibliothek oder auch online. Auch die eigene Website lohnt sich für einen Gang ins “Wissensarchiv”. Bleiben Fragen offen, tauschen wir uns mit Expert:innen aus (kann inhouse sein, aber auch extern).
4. Die Produktion beginnt. Oft muss ein Artikel noch am Tag des Briefings veröffentlicht werden. Denn die Nachfrage nach Themen ebbt in der Regel so schnell ab wie sie steigt. Weihnachtssternpflege zum Beispiel läuft nur in der Vorweihnachtszeit.
5. Der Artikel geht online. Im Netz geht es um Schnelligkeit. “Wer im Dezember 2020 Weihnachtssternpflege gegoogelt hat, fand die Seite von Mein schöner Garten zuerst”, sagt Sarah. Schnelligkeit bringt viele zusätzliche Klicks und hilft auch langfristig: Ein sauber aufgesetzter Online-Beitrag wird auch im nächsten Dezember noch Leser anlocken und muss dann gegebenenfalls nur noch aktualisiert werden.
Die wichtigsten Termine im Jahr
Die folgenden Events sind wichtige Veranstaltungen für Gartenjournalist:innen, weil sie hier Neuigkeiten sehen und sich mit anderen Fachleuten austauschen.
Internationale Pflanzenmesse (IPM): Die Weltleitmesse der Gartenbau-Branche findet seit 1982 jährlich im Januar statt. Rund 1.500 Aussteller:innen aus 50 Ländern zeigen in Essen etwa 70.000 neue Zier- und Gemüsepflanzen, Schnittblumen, Sträucher, Bäume und Stauden. Darunter sind auch immer viele Weltpremieren. ipm-essen.de
Deutscher Gartenbuchpreis: Einmal im Jahr vergibt das Schloss Dennenlohe seit 2006 Awards in Kategorien wie “Bester Bildband”, “Bester Garten-Reiseführer” oder “Bester Garten-Blog”. Mit dabei ist eine Leser:innen Jury von Mein schöner Garten, die den besten Garten-Ratgeber des Jahres kürt. dennenlohe.de
Galabau-Messe: Alle vier Jahre findet die Messe für urbanes Grün und Freiräume in Nürnberg statt. Hier dreht sich von der Pflanze bis zur Maschine alles um Planung, Bau und Pflege von Räumen in der Stadt, außerdem um Sportplätze, Golfanlagen und Spielplätze. Auf der Messe treffen sich unter anderem Landschaftsarchitekt:innen mit Expert:innen des Freiflächen- und des Gartenbaus. galabau-messe.com
Bundesgartenschau: Im Rahmen der Bundesgartenschau (BUGA) gestalten die Veranstaltungsorte ihre städtischen Freiräume oft aufwendig um – meist auf einem eigenen Bundesgartenschau-Gelände, das über Monate Besucher:innen mit Schaugärten und Garteninnovationen anlockt und inspiriert. Die BUGA findet alle zwei Jahre statt, alle zehn Jahre firmiert sie als Internationale Gartenschau (IGA) bundesgartenschau.de
Landespflegetage: Seit 1969 treffen sich über 1.000 Expert:innen aus Garten- und Landschaftsbau jährlich im bayerischen Veitshöchheim, um über Themen wie Biodiversität, begrünte Fassadensysteme oder Klimawandel zu diskutieren. Veranstalter ist unter anderem die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. lwg.bayern.de/landespflege
Blumeninsel Mainau: Das ganze Jahr zeigt die Bodenseeinsel alle Facetten von Garten und Natur. Teil des kleinen Paradieses ist der Redaktionsgarten des Magazins Lisa Blumen & Pflanzen. Von April bis Oktober stellen die Gartenjournalist:innen dort neue Trends vor und inspirieren Gartenfans mit Ideen für Garten, Terrasse und Balkon.
Der "Park der Gärten" in Bad Zwischenahn ist Deutschlands größte Mustergarten-Anlage.
Jobs im Gartenjournalismus
Wer ist für was zuständig? Was steckt hinter welcher Rolle im Gartenjournalismus? Und welche Spezialjobs gibt es nur bei gedruckten Magazinen oder nur im digitalen Bereich? Hier eine Übersicht über die wichtigsten gartenjournalistischen Positionen – anhand des Beispiels von Mein schöner Garten.
... Chefredaktion:
Sie steuert das Medium, entscheidet, wer welche Themen in welchem Heft oder auf der Webseite erstellt und vertritt die Medienmarke nach außen. Bei Mein schöner Garten haben Magazin und Online jeweils eigene Redaktionsleiter.
... Redakteur:innen:
Sie entwickeln und recherchieren Themen und schreiben Texte. Außerdem briefen sie Fotograf:innen und Bildredakteur:innen. Online kommen weitere Aufgaben hinzu wie Community-Management oder Video-Drehs.
... Volontär:innen:
Sie sind oft ehemalige Praktikant:innen. Die Azubis in der Redaktion lernen den Beruf des/der Gartenredakteur:in und besuchen parallel die Burda Journalistenschule. In der Redaktion lernen sie “on the job” und arbeiten im Grunde wie ein:e Redakteur:in (s.o.)
... Praktikant:innen:
Sie lernen, Abläufe und das Themenerstellen zu verstehen. Zudem helfen sie Redakteur:innen bei der Recherche und schreiben erste eigene Beiträge.
... Chef:in vom Dienst (CvD)
ist die Schnittstelle zwischen Redaktion, Herstellung und Anzeigenbereich, z.B. achtet er oder sie darauf, dass alle Termine eingehalten werden.
... Grafiker:innen:
Sie gestalten die Magazine in ansprechender Optik.
... Online-Producer:in
kümmert sich schwerpunktmäßig um das Anlegen der Artikel im Content Management System.
... Fotograf:innen:
Sie arbeiten Hand in Hand mit der Redaktion – und setzen in Szene, was sich die Redakteur:innen wünschen. In der Regel arbeiten sie freiberuflich.
... Bildredakteur:innen:
Sie recherchieren auf eigenen oder externen Bilddatenbanken nach passenden Bildern zu einem Thema und bereiten eine Auswahl vor.
... freie Autor:innen,
die sich auf den Bereich Gartenjournalismus spezialisiert haben, können für die unterschiedlichsten Medien arbeiten: Radio, TV, Print und Online.
BekannteGartenjournalist:innen
Silvia Appel: Die ehemalige Hobby-Gärtnerin bloggt seit 2016 auf garten-fraeulein.de über “schmutzige Fingernägel, frische Kräuter und tolle Dekoideen”. Sie schreibt zudem Bücher wie “Mein kreativer Stadtbalkon” oder “Indoor Gardening”.
Wolfgang Bohlsen: Der Zierpflanzengärtner und Diplom-Agraringenieur arbeitet als Chefredakteur bei Mein schöner Garten sowie den Titeln gartenspaß, Lisa Blumen & Pflanzen und GartenIdee.
Dieke van Dieken: Er arbeitet seit 2007 als Redakteur bei Mein schöner Garten. Als “der Gartenfriese" versorgt er die Online-Community von MSG mit vielen praktischen Tipps rund um den Garten.
Carolin Engwert: Schreibt auf Hauptstadtgarten.de über ihren Berliner Schrebergarten, in dem “es immer was zu schneiden, zu fotografieren oder aufzuschreiben” gibt. Auf ihrem prämierten Blog gibt sie Tipps rund um Schrebergärten.
Antje große Feldhaus: Die freiberufliche Gartenjournalistin und Werbeproduzentin schrieb und schreibt für Zeitschriften und Online-Medien wie Mein schöner Garten, Flora Garten und Garten International. Sie bloggt auf blumeundspaten.de und gern-im-garten.de.
Anja Klein: Sie schreibt zusammen mit dem Fotografen Andreas Lauermann auf der-kleine-horror-garten.de. Die Seite wurde im Rahmen des Deutschen Gartenbuchpreises 2020 zum besten deutschen Gartenblog gewählt.
Karl Ploberger: Der österreichische Journalist und Autor ist bekannt als “der Biogärtner”. Er veranstaltet seit den 1990er-Jahren Gartenreisen nach Großbritannien und moderiert seit 2007 die ORF-Sendung “Natur im Garten”. Darüber hinaus hat er zahlreiche Bücher verfasst.
Dorothée Waechter: Ihrer Ausbildung zur Staudengärtnerin folgte ein Gartenbaustudium. In den Gartenjournalismus stieg sie bei Mein schöner Garten ein. Seit 2006 gibt die Buchautorin Tipps im Garten des Morgenmagazins von ARD und ZDF. daserste.de
Wie werde ich Gartenjournalist:in?
Was du wissen musst: Es gibt zwei unterschiedliche Kompetenzen im Journalismus. Die handwerklichen, wie Schreiben, Drehen oder Recherchieren und die inhaltlichen, die du in deiner journalistischen Fachrichtung brauchst, zum Beispiel im Politik-, Medizin- oder eben Garten. Beides kannst du lernen.
Die besten persönlichen Voraussetzungen für den Journalismus sind: Neugier, Kommunikationsfähigkeit, Offenheit gegenüber digitalen Entwicklungen und natürlich Lust am Schreiben und Begeisterung für Pflanzen und Natur. Tiefere Gartenkenntnisse helfen, sind aber nicht in jedem Fall Bedingung.
Redakteurinnen und Redakteure von Mein schöner Garten haben vor ihrer journalistischen Ausbildung meist eine Vorbildung im Bereich Pflanzen, Garten oder Landschaftsarchitektur erlangt. Für viele andere Gartentitel ist weniger Vorwissen gefragt. Mit Begeisterung und Übung kann man also auch ohne ein Gartenbau-Studium oder eine fachliche Ausbildung erfolgreich in einer Gartenredaktion arbeiten. Du hast Lust bekommen, in den Gartenjournalismus einzusteigen – aber du weißt noch nicht wie? Hier erfährst du, was du für einen Einstieg in den Beruf mitbringen solltest und welche vorher absolvierten Ausbildungen oder Studiengänge dir helfen. Vorab: Viele Wege führen zum Ziel Gartenjournalist:in. Und nicht jeder beinhaltet zwingend eine Garten-Ausbildung.
Offen für Quereinsteiger:innen
Wenn du Leidenschaft für Garten und Pflanzen hegst, reicht das oft schon für einen Quereinstieg. Als Praktikant:in (Sprungmarke zur Bewerbung: So kommst du zu einem Gartentitel) oder für eine freie Mitarbeit bei einem Gartenmedium genügt oft ein erstes Fachwissen und die Lust, dieses weiter zu vertiefen. Ausnahmen sind Marken, die ein sehr fundiertes Know-how voraussetzen, wie zum Beispiel das Magazin Mein schöner Garten. Auch Journalismus musst du nicht gelernt haben. Für den ersten Schritt genügt deine Begeisterung für das Schreiben. Alles andere lernst du in der Ausbildung.
Grundsätzlich ist wichtig, dass du Spaß am Gärtnern hast: Dich interessieren neue Pflanzenarten, du liest gerne Gartenzeitschriften, folgst Garten-Profis auf Instagram oder pflanzt selber im Garten oder auf dem Balkon? Dann hast du schon mal die wichtigste Voraussetzung, um Gartenjournalist:in zu werden, erfüllt: du liebst das Thema.
Was außerdem hilft, ist Spaß am Schreiben. Deine Mitmenschen lesen gerne, was du verfasst? Dir fällt es leicht, das richtige Wort für die gewünschte Information zu finden? Spaß an Sprache und am Formulieren ist wichtig, aber nicht ganz so wichtig wie Leidenschaft und Vorerfahrungen im Gartenbereich. Denn wie man einen Text konzipiert, strukturiert und schreibt, lernst du im Rahmen der Ausbildung zum/zur Gartenjournalist:in an einer Journalistenschule und/oder in einer Gartenredaktion. Übrigens: Deine letzte Deutschnote spielt keine große Rolle. Journalistisches Schreiben hat wenig mit dem zu tun, was du in der Schule gelernt hast. Journalismus ist ein erlernbares Handwerk.
Ausbildung oder Studium mit Gartenbezug
Der klassischste Weg in den Gartenjournalismus ist der Dreisprung aus Ausbildung oder Studium im Gartenbereich, gefolgt von Praktikum und Volontariat (so nennt man die Ausbildung zum/zur Redakteur:in). Die Art der gärtnerischen Vorbildung ist dabei zweitrangig. Redakteurin Karina von Mein schöner Garten hat zum Beispiel Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule in Erfurt studiert. “Das war für meinen Job hilfreich, weil ich dort lernte, wie Pflanzen ‘ticken’”, sagt sie. Generell unterstützt jede Art von Vorbildung mit Naturbezug den Einstieg in den Gartenjournalismus. Manche Redaktionen bestehen sogar darauf.
Diese Ausbildungen mit Gartenbezug gibt es:
Studium des Gartenbaus: Hast du Lust und Freude an Biologie und Pflanzen? Und Interesse an einer Mischung aus Natur-, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie Orten wie Labor, Gewächshaus und Versuchsplantage? Eine Übersicht über alle deutschen Hochschulstandorte findest du auf gartenbaustudieren.de.
Studium Landschaftsarchitektur: Du planst und entwirfst gerne, interessierst dich für die Gestaltung von Grünräumen wie Gärten, Parks oder Sportplätzen und Ökologie und Umweltschutz sind deine Themen? Dann informiere dich detaillierter zu diesem Studium unter unicheck.unicum.de.
Ausbildung zum/zur Landschaftsgärtner:in: Wer drei Jahre lang Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) gelernt hat, weiß, wie man Beete anlegt oder eine neue Terrasse baut. Dieses Hintergrundwissen ist wichtig und wertvoll. Auf ausbildung.de erfährst du, wo du dich aktuell dazu ausbilden lassen kannst.
Ausbildung zum/zur Staudengärtner:in: “Wer Kenntnisse für diese speziellen Blütenpflanzen mitbringt, ist kompetente Ansprechpartnerin für andere Gärtner, Landschaftsarchitekten und auch Kommunen”, schreibt der Bund deutscher Staudengärtner. Dort findest du auch die neuesten Jobangebote.
Ausbildung zum/zur Zierpflanzengärtner:in: Von Balkonpflanze bis Schnittblume: Zierpflanzengärtner:innen kennen sie alle. Sie züchten, vermehren und verkaufen Zierpflanzen. Interesse? Auf beruf-gaertner.de erfährst du weitere Details zum Job und zur Ausbildung.
Studium der Biologie: Dieser Studiengang wird in Deutschland nur an Universitäten gelehrt, nicht an Fachhochschulen. Botanik, Zoologie und Biochemie sind nur einige Fachbereiche, die dir auch als Gartenjournalist:in helfen werden. Lust, dich grundlegend zu informieren? Auf abi.unicum.de findest du Infos zum Biostudium und geeignete Hochschulen.
Studium der Forstwissenschaften: Dich interessiert die nachhaltige Bewirtschaftung von Waldflächen? Dazu Ökologie, Botanik und Forstpolitik? Für einen ersten Überblick zu Inhalten und Hochschulen wirf einen Blick auf unicheck.unicum.de.
Studium der Agrarwissenschaften: Klar, hier geht es erstmal um Landwirtschaft und um die Produktion von Nahrung. Aber auch um Pflanzen- oder Tierwissenschaften. Weitere Infos zum Berufsbild erhältst du auf agrarstudieren.de.
Journalismus-Studium: Dieses hilft dir auf deinem Weg zum/zur Gartenjournalist:in eher wenig. Grund: Journalismus ist vor allem ein Handwerk, das du in deiner Gartenredaktion und/oder an einer Journalistenschule erlernen kannst.
Ein Praktikum verschafft Klarheit
Du fragst dich, ob der Beruf des/der Gartenjournalist:in zu dir passen könnte? Dann absolviere ein bezahltes Praktikum, zum Beispiel bei Hubert Burda Media, dem Unternehmen, das hinter Titeln wie Mein schöner Garten, Lisa Blumen & Pflanzen oder Wohnen & Garten steht. So lernst du die Menschen, die Abläufe und die Arbeit kennen, kannst dich bewähren und entscheiden: Ja, ich will Gartenjournalismus zu meinem Beruf machen – oder eben nicht.
Karina, die Redakteurin von Mein schöner Garten, erinnert sich an ihren Einstieg als Praktikantin so: “Ich wusste nach meinem Studium als Landschaftsgärtnerin, dass ich nicht in einem Planungsbüro arbeiten will. Ich fragte mich: Was kann ich mit meinem Wissen noch anfangen? Da erinnerte ich mich an das Magazin, das bei meinen Eltern immer auf dem Couchtisch lag, und daran, dass mir Schreiben immer Spaß gemacht hatte. Also rief ich in der Redaktion an – und war kurze Zeit später Praktikantin bei Mein schöner Garten.”
Die Aufgaben von Praktikant:innen
Auch diese Frage beantwortet Karina für ihre Redaktion Mein schöner Garten:
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Praktikant:innen können ab dem ersten Tag eigene Themen vorschlagen. Bei manchen Themen hilft es, wenn man ein #eigenes Spezialgebiet mitbringt. Zum Beispiel Bio-Themen, Bienenwissen oder Expertise im Pflanzenschutz.
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Alternativ arbeiten sich Praktikantinnen und Praktikanten schnell in ein neues Thema ein, das sie interessiert. Sich neu ausprobieren, das ist bei uns absolut erwünscht.
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Praktikant:innen schreiben schnell eigene Beiträge. Und das nicht nur für Mein schöner Garten, sondern auch für unsere anderen Titel wie gartenspaß, Lisa Blumen & Pflanzen, GartenIdee oder Mein schöner Garten SPEZIAL.
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Sie helfen bei der Organisation von saisonalen Foto-Produktionen und klären folgende Fragen: Was soll produziert werden? Welche Pflanzen, Werkzeuge und Materialien müssen wir vorher bestellen? Welche Location eignet sich am besten für eine Ziergarten-Geschichte? Und wenn wir Models brauchen – welche wären die besten? Auch später, bei den Shootings, denken sie mit: Fehlt dem Eimer auf dem Bild vielleicht noch Erde?
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Fazit: Praktikant:innen machen sich bei uns die Hände schmutzig – im positiven Sinn. Wenn du motiviert, teamfähig und aufgeschlossen bist, gibt es eigentlich immer etwas Spannendes zu tun und du wirst voll eingespannt.
So wirst du Praktikant:in
Du hast Lust, in den Gartenjournalismus einzusteigen? Dann lautet die erste Frage: Bei welcher Gartenredaktion willst du ein Redaktionspraktikum absolvieren? Erste Antworten findest du bei einer Recherche im Internet, im Zeitschriftenregal im Supermarkt oder bei unserer Auflistung wichtiger Gartenmedien weiter oben in diesem Artikel. Suche dir ein Medium aus und kontaktiere die Verantwortlichen. Viele Redaktionen bilden aus und nehmen daher auch gerne Praktikantinnen und Praktikanten. Achte darauf, dass das Praktikum bezahlt wird.
Wenn du dich für Mein schöner Garten oder einen anderen Gartentitel von Hubert Burda Media wie zum Beispiel Wohnen & Garten oder Lisa Blumen & Pflanzen interessierst, dann gehe den folgenden Weg:
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Verfasse ein Bewerbungs- und Motivationsschreiben und erstelle deinen Lebenslauf sowie ein Portfolio deiner bisherigen gartenjournalistischen Arbeiten. Wenn du noch keine hast: Überzeuge uns, warum du trotzdem ein Praktikum bei uns machen solltest.
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Wenn du alles beisammen hast, lädst du deine Unterlagen hier hoch: https://www.burda.com/de/karriere/.
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Warte auf die Rückmeldung der Kolleg:innen.
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Freue dich auf das Bewerbungsgespräch.
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Wenn du willst, informiere dich vorab, was dich in welcher Redaktion erwartet, zum Beispiel in folgendem Artikel: Erfahrungen einer Volontärin bei Mein schöner Garten.
Volontariate im Bereich Gartenjournalismus
“Volontariat”? So nennt man in den Medien die journalistische Ausbildung in einer Redaktion, die in der Regel zwei Jahre dauert. In Deutschland bieten einige Verlage Volontariate für Gartenjournalismus an, z.B. der Ulmer Verlag, der Deutsche Landwirtschaftsverlag und der BurdaVerlag.
Wie die Ausbildung bei Mein schöner Garten und den anderen Gartentiteln bei Hubert Burda Media abläuft, erfährst du hier von einer ehemaligen Volontärin: Volontariat bei Mein schöner Garten.
Und so wirst du Volontär:in:
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Du bewirbst dich bei einem der Gartentitel um einen Ausbildungsplatz. Ein journalistisches Praktikum im Gartenbereich (oder anderswo) ist dafür nicht Bedingung.
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Wenn du für die Redaktion als Volontär:in infrage kommst, nominiert sie dich für den Aufnahmetest an der Burda Journalistenschule.
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Wenn du den Test bestehst, wirst du Volontär:in und hast eine gute Chance, nach der Ausbildung als Gartenredakteur:in übernommen zu werden.
Wenn du mehr erfahren möchtest, dann lies den Erfahrungsbericht Mein Volontariat bei Mein schöner Garten. Oder melde dich bei Svenja Lind, Managerin an der Burda Journalistenschule: +49 (781) 84-3532
Wie immer auch deine Entscheidung ausfällt, wir wünschen dir ...
viel Glück!