Du interessierst dich für Journalismus und liebst die Welt der Stars und Sternchen? Dann ist eine Karriere als Journalist:in bei einem People Medium vielleicht das Richtige für dich!
- Was ist People Journalismus?
- Die wichtigsten People Medien in Deutschland
- Was People Journalist:innen an ihrem Job lieben
- Wie geht man mit Promis um?
- Der Weg in den Job
- Voraussetzungen für den People Journalismus
- Ein Studium erhöht die Chancen
- Volontariate im People Journalismus
Da dieser Text von der Burda Journalistenschule stammt, nimmt er an einigen Stellen Bezug zur Ausbildung an dieser Institution.
Was ist People Journalismus?
Boulevardjournalismus, Klatschpresse, Promi-Magazine, Regenbogenpresse, Yellow Press, Sensationsjournalismus … Es gibt eine Menge Bezeichnungen für People Journalismus, von denen manche nicht besonders schmeichelhaft sind (im Rahmen einer Bewerbung solltest du daher auf sie verzichten). Fest steht jedoch: People Medien verfügen über enorme Reichweiten und gehören zu den beliebtesten in Deutschland. Aber fangen wir ganz von vorne an und fragen uns: Was ist eigentlich People Journalismus und wie ist er entstanden?
People Medien informieren uns über Promis und zeigen uns, dass auch der Superstar, der so wunderschön und routiniert über den roten Teppich schreitet, im Grunde die gleichen Sorgen und Nöte hat wie du und ich. Die Journalistin Sonja Pohlmann hat 2007 im Tagesspiegel einen interessanten Artikel über People Journalismus veröffentlicht. Dafür hat sie Patrick Rössler interviewt. Rössler, Professor für Kommunikationsforschung an der Universität Erfurt und Experte für People Magazine, attestiert BUNTE, Gala und Co. einen Boom und fasst ihr Erfolgsgeheimnis so zusammen: “Jeder Mensch ist neugierig. Und die Erlebnisse, Sorgen und Nöte der Prominenten lenken vom eigenen Alltag ab. Außerdem tut es gut, zu sehen, dass sie trotz ihrer Berühmtheit nur normale Menschen mit alltäglichen Problemen sind.“ Und für den Verleger Hubert Burda, der neben Titeln wie FOCUS, ELLE und freundin auch die BUNTE verlegt, beschreibt People Journalismus nichts anderes als die sozialen Auf- und Abstiegsprozesse von Menschen der Gesellschaft.
Klatsch und Tratsch gab es bekanntlich schon immer. Weißt du, woher der Begriff „Klatsch“ kommt? Bevor es Waschmaschinen gab, ließen Familien, die es sich leisten konnten, ihre Wäsche von Waschfrauen reinigen. Deren undankbare Aufgabe bestand darin, bei jedem Wetter draußen am Wasser zu sitzen und die Kleidungsstücke zum Reinigen auf glatte Steine zu schlagen: klatsch, klatsch, klatsch. Weil sich die Waschfrauen aus den Zuständen der Kleidung der vornehmen Herrschaften das eine oder andere zusammenreimten, verband sich der Begriff „Klatsch“ bis heute mit Gerüchten und dem Sprechen über andere Leute. Auch im Alltag sorgt dosierter Klatsch für ein Gefühl von Zusammengehörigkeit und kann sogar Druck und Stress abbauen. Jana Hauschild von spiegel.de hat zu diesem Thema spannende Studien zusammengestellt: „Wie Lästern Menschen verbindet“.
People JournalismusDie wichtigsten Marken in Deutschland
Es gibt viele Magazine, die sich mit Prominenten, Stars und Sternchen beschäftigen – klassisch als gedrucktes Heft oder online. Allein in Deutschland ist das Angebot so groß, dass an dieser Stelle nur eine Auswahl von Medienmarken möglich ist. Die Tageszeitungen mit der umfangreichsten People Berichterstattung sind die Boulevard Zeitungen, allen voran die BILD. Aber auch die anderen Tageszeitungen berichten in Ressorts wie “Panorama” oder “Vermischtes” gerne über die Welt der Stars.
Die deutschen People Magazine unterscheiden sich in der Ausrichtung und in ihren Zielgruppen. Titel wie BUNTE und FREIZEIT REVUE (beide BurdaVerlag) und “die aktuelle” (Funke Mediengruppe) konzentrieren sich mehr auf deutsche Prominente, während Gala (Gruner+Jahr), InTouch (Heinrich Bauer Verlag) oder IN und OK! (Mediengruppe Klambt) mehr über internationale Stars berichten.
Zu den Online Platzhirschen, die von Millionen Menschen genutzt werden, gehören unter anderem PROMIFLASH.de, vip.de, promipool.de sowie die Onlineableger der Magazine, wie Gala.de und BUNTE.de.
Vielleicht strebst du ja auch eine Karriere als TV-Journalist:in an? Auch im Fernsehen gibt es viele Boulevard-Magazine, die du vermutlich alle kennst; darunter Brisant (ARD), Leute heute (ZDF), Exclusiv (RTL), red. (ProSieben) oder Prominent! (VOX), sowie viele weitere Promi Rubriken und Formate in anderen Sendungen.
Die meisten hier genannten Medienhäuser bilden Journalist:innen im Rahmen von Volontariaten aus. Einige Häuser wie Axel Springer (u.a. BILD), BurdaVerlag, RTL, Gruner+Jahr sowie Bauer unterhalten sogar eigene Journalistenschulen.
People Journalist:innenWas sie an ihrem Job lieben
Es ist ja so: In der Theorie klingt alles toll. Die Themen klingen super, die Arbeit spannend, das Arbeitsumfeld attraktiv. Doch ob dir der Job als People Journalistin oder People Journalist wirklich gefällt, weißt du erst, nachdem du deine eigenen Erfahrungen gemacht hast. Zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums – auf diesen Punkt kommen wir weiter unten zu sprechen. Im ersten Schritt wollen wir Menschen zu Wort kommen lassen, die bereits in dem Job arbeiten. Dürfen wir vorstellen: Barbara Fischer, Redakteurin bei BUNTE und Elke Habekost, langjährige Redakteurin bei BUNTE.de.
Was ist das Tolle an eurem Job?Barbara: Ich liebe es, dass ich hier die Möglichkeit habe, ständig neue und spannende Persönlichkeiten kennenzulernen und mit ihnen über die unterschiedlichsten Dinge sprechen kann. Vom Schicksalsschlag bis hin zu politischen Ansichten. Gleichzeitig liebe ich es unterwegs zu sein und an tollen Events, Verleihungen etc. teilzunehmen und mich zu connecten. Täglich in die glamouröse Welt der Schönen, Reichen und Berühmten eintauchen zu können, ist ein schöner Ausgleich zur tristen Weltlage.
Elke: Ich liebe die Abwechslung, den Moment, wenn einem die Stars einen Blick hinter die Maske gewähren und – ich muss es leider zugeben – auch ein bisschen das Drama. Egal ob Hochzeiten, Trennungen, Babys oder neue Beziehungen: Langweilig wird es im People Journalismus nie.
Auf Instagram sieht man euch mit vielen Stars auf dem roten Teppich. Gewöhnt man sich an die Welt der Stars?Barbara: Man wird sicherer und lernt auch schnell, wie vieles in dieser medialen Welt funktioniert. Trotzdem bleibt vor jedem Interview eine gewisse Aufregung bestehen, das ist auch gut so.
Wer war der oder die netteste Prominente, den oder die ihr getroffen habt?Barbara: Die nettesten waren bisher Schauspieler Dirk Borchardt und Sänger Wincent Weiss.
Elke: Bei war‚ Sex and the City-Star Sarah Jessica Parker. Ihr merkt man den Promi-Status wirklich nicht an. Sie ist klitzeklein, sehr zurückhaltend und überaus sympathisch. Und bei der niederländischen Königin Máxima haben mir während des kurzen Plauschs die Knie gezittert.
Welche Eigenschaften sollte man für den Beruf mitbringen?Barbara: Man sollte mutig, neugierig, stressresistent, offen und extrovertiert sein. Auf fremde Leute zuzugehen oder sie anzurufen, um nach privaten Dingen zu fragen, gehört zum Job. Und ganz wichtig: Nicht alles zu ernst nehmen. Promis sind letztlich auch nur Menschen. Mein Rat: Traut euch, hört auf euer Bauchgefühl bei Geschichten und lasst euch nicht einschüchtern.
Elke: Ich finde, es ist wichtig, für den Job zu brennen. Empathie hilft auch. Die Branche ist oft sehr oberflächlich und viele Reporter wollen nur eine starke Story. Aber ich denke, dass man immer auch den Menschen hinter der Geschichte sehen muss.
Wie sieht ein Arbeitstag bei BUNTE Magazin aus?Barbara: Jeder Tag ist ein bisschen anders. Wir starten immer um 9:30 Uhr mit der ersten Konferenz, wo wir uns updaten, was es Neues gibt, ob jemand eine Geschichte anbietet und wie der aktuelle Stand im Heft ist. Dann kümmert sich jeder individuell um seine Story, die er gerade im Heft hat oder vorplant, recherchiert etc. (Telefonate, Interviews, Treffen mit Leuten, irgendwo hinreisen zur Recherche): Da sind wir sehr frei. Nach der Chef-Konferenz daten wir uns wieder über die Änderungen im Heft ab. Und je nachdem was ansteht, wird mit den Grafikern das Layout aufgerissen, Fotobestellungen gehen raus etc. Die Recherche einer Geschichte kann unterschiedlich lange dauern. Manche gehen über Wochen, andere sind innerhalb von ein paar Stunden erledigt.“
Wie sieht ein Arbeitstag bei BUNTE Online aus?Elke: Hinter BUNTE Online steht eine große Redaktion der Burda Forward. Jeder hat dort sein eigenes Themengebiet, zum Beispiel People, veröffentlicht aber nicht nur bei BUNTE.de sondern auch auf anderen bekannten Online-Marken, unter anderem FOCUS Online.
Online Journalisten verfassen meist mehrere Artikel pro Tag. Wie viele hängt von der Themenlage ab. Gerade im Online-Bereich muss es natürlich sehr schnell gehen. Aber für eine gute Exklusiv-Story nimmt man sich mehr Zeit – wenn es die personellen Kapazitäten zulassen. Außerdem müssen People Journalisten oft Termine wahrnehmen: Filmpremieren, Pressetermine, glamouröse Abendveranstaltungen oder auch Interviews. So bleibt es spannend.“
Übrigens: Elke und Barbara haben beide ihr Volontariat an der Burda Journalistenschule gemacht. Mehr über die Ausbildung bei BUNTE Magazin erfährst du in Barbaras Artikel Mein Volontariat bei BUNTE.
People JournalismusWie geht man mit Promis um?
Zwischen People Medien und den Prominenten, über die sie berichten, besteht oft eine Art Symbiose. BUNTE Redakteurin Barbara Fischer: “Meistens arbeiten wir mit den VIPs zusammen – und nicht gegen sie. Für exklusive und emotionale Einblicke brauche ich ein vertrauensvolles Verhältnis zu “meinen” Prominenten, damit sie zuerst an BUNTE und mich denken, wenn sie eine Geschichte loswerden möchten. Sie sollen sich wohlfühlen und wissen, dass wir mit ihren privaten Geschichten fair umgehen. Um das Vertrauen aufzubauen, muss man sich nicht jede Woche treffen, aber ich telefoniere oft mit ihnen oder führe Small Talk auf Events, Partys oder Preisverleihungen wie dem BAMBI. Zudem verfolge ich täglich, was die VIPs in den Sozialen Medien veröffentlichen.”
Und oft sind es die Promis selbst oder deren Managements, die sich bei einer Zeitschrift mit einer Neuigkeit melden. Diesen Aspekt beschreibt auch Journalistin Sonja Pohlmann in dem eingangs erwähnten Tagesspiegel-Artikel. Dort zitiert sie zwei, die es wissen müssen: Die langjährige BUNTE-Chefredakteurin Patricia Riekel sowie Ingrid Rose, Chefredakteurin von IN – Das Star-Magazin. „Wenn ein Prominenter nirgends mehr vorkommt, hat er ein Problem”, sagt Rose. So komme es durchaus vor, dass ein vermeintlicher Star in ihrer Redaktion anruft und fragt, ob die Reporter nicht für eine schöne Homestory vorbeikommen wollen. “Aber damit beweisen sie eigentlich erst, dass sie noch nicht wirklich prominent sind. Da kann ich nur schmunzeln. Auch wenn sie dann einen gewissen Status erreicht haben und plötzlich nichts mehr mit uns zu tun haben wollen”, sagt Riekel. Rose verweist deshalb auf die gegenseitige Abhängigkeit: “Letztendlich leben die Prominenten genauso von den Zeitschriften wie die Zeitschriften von den Prominenten. Es ist ein Geben und Nehmen.“ Ob People Medien skrupelloser geworden seien, fragt Pohlmann abschließend den Kommunikationswissenschaftler Patrick Rössler. Der Forscher verneint: „Die Prominenten lassen sich längst nicht mehr alles gefallen und haben sich professionelle Medienberater gesucht.“ Und inzwischen haben auch Politikerinnen und Politiker fast aller Parteien die Bedeutung von People Magazinen erkannt. Nicht nur ihretwegen heißt es von BUNTE zuweilen, sie sei ein Zentralorgan der Berliner Republik.
Wie moralisch ist er?
Hier kommt er – der große, dicke Elefant im Raum. Denn wenn dich eine Karriere als Journalist oder Journalistin bei einem People Medium interessiert, hast du sicherlich schon einmal überlegt, ob sich diese Arbeit für dich moralisch vertreten lässt. Und das ist auch gut so: Als Journalist:in musst du reflektieren, andere Perspektiven einnehmen und Themen aus verschiedenen Sichtweisen betrachten können. Doch bei der Diskussion über Moral in den Medien, darf man eines nicht übersehen: Prominente Menschen leben in und zum großen Teil auch von der Öffentlichkeit und den Medien. Und es ist nicht ihre Aufgabe, nur über Positives zu berichten. Damit es dabei fair zugeht, gibt es den Pressekodex des Deutschen Presserats. Er legt Richtlinien für die journalistische Arbeit fest. Von der Achtung der Menschenwürde bis hin zur Unschuldsvermutung, Opferschutz und vielem mehr. Die meisten deutschen Verlage bekennen sich dazu, den Pressekodex zu achten. Wer das nicht tut, erhält eine Rüge des Presserats und die sind für Redaktionen unangenehm.
People JournalismusDein Weg in den Job
Wahrscheinlich hast du dich schon länger mit Journalismus oder sogar mit dem People Journalismus beschäftigt. Dann kennst du mit einiger Wahrscheinlichkeit den Satz: „Es gibt nicht den einen Weg in den Journalismus.“ Tja, was heißt das jetzt? Einerseits ist es natürlich gut, wenn der Zugang zum Journalismus vielfältig ist. Andererseits bedeutet das auch, dass du deinen eigenen Weg finden musst. Das geht als Studienabgänger:in genauso wie mit einer passenden Ausbildung. Auch Quereinsteiger gibt es im Journalismus häufig.
Voraussetzungen
Es ist schon fast eine Floskel. Aber sie bleibt wahr: Der Journalismus ist ein Handwerk. Um es ausüben zu können, braucht es einige persönliche Voraussetzungen, journalistische Grundlagen und ganz viel Praxis in einer Redaktion. Learning by doing eben.
Als angehender Journalist oder angehende Journalistin gehören eine gewisse Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit wahrscheinlich eh zu deinen Stärken. Sehr hilfreiche Eigenschaften sind außerdem eine gesunde Neugierde und ein Gespür für Themen und aktuelle Trends, ein gutes Allgemeinwissen in allen Bereichen und – natürlich – die Lust am Schreiben. Außerdem solltest du dich in der Welt der Stars und Sternchen etwas auskennen. Du musst nicht alles wissen, aber das aktuelle Geschehen solltest du verfolgen. Wenn du gerade nickst und dich in diesen Eigenschaften wiederfindest, ist die Basis da. Jetzt heißt es: Finde deinen Einstieg in den People Journalismus!
Voraussetzungen für ein Volontariat im People Journalismus auf einen Blick:- Neugier
- Gespür für Themen und Trends
- Gutes Allgemeinwissen
- Spaß an Sprache
- Talent zum Schreiben
- Digitale Affinität
- Inhaltliche Kompetenz im Bereich People durch Studium/Praktika etc.
Ein Studium erhöht die Chancen
Du fragst dich vielleicht: Muss ich studieren, um People Journalist:in zu werden?“ Die Antwort lautet: Nein, nicht unbedingt – aber es hilft dir sehr, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Manche Journalist:innen starten direkt nach dem Schulabschluss und absolvieren ein Volontariat in einer Redaktion. Manche machen zuvor eine Ausbildung. Aber die meisten haben einen Hochschulabschluss, mit dem sie sich bewerben.
Was du studierst, ist dabei gar nicht so entscheidend. Jedenfalls nicht im Falle von unterhaltendem Journalismus. Viele Journalist:innen - auch im Bereich People - haben Germanistik oder Literatur studiert, sie verbindet meistens die Liebe zur Sprache und zum Schreiben.
Apropos Sprachen: Gerade im People Journalismus ist es ein Vorteil gegenüber Mitbewerbern und -bewerberinnen, wenn du besonders gut Englisch, Französisch, Spanisch oder Italienisch sprichst. Dann wirst du zu einer der Geheimwaffen deiner Redaktion. Du interviewst die großen Stars auf dem roten Teppich und recherchierst internationale Themen. Auch Kulturwissenschaften sind ein guter Unterbau für die journalistische Arbeit im People Journalismus. Sie geben dir ein gutes Hintergrundwissen zur allgemeinen Kulturentwicklung, Pop-Kultur und internationalen Phänomenen.
Unabhängig von deiner fachlichen Ausrichtung erwirbst du dir im Studium Fähigkeiten, die dir im Job helfen werden: autonomes Arbeiten, Präzision, Recherchemethoden, das Verfassen von Arbeiten, das Bilden einer eigenen Meinung, das Einnehmen verschiedener Perspektiven, die Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Menschen und noch vieles mehr. Aber wie gesagt: Ob und was du studierst, bleibt dir überlassen – für den Journalismus zählen am Ende vor allem praktische Erfahrungen und die richtige Motivation für den Job.
Natürlich kannst du Journalismus auch studieren. Allerdings solltest du bedenken: Journalismus ist ein Handwerk, das man relativ schnell lernen kann. Um es gut zu beherrschen, musst du es nicht studieren. Aber: Wenn du dich auch wissenschaftlich mit dem Journalismus auseinandersetzen möchtest, ist ein Studium der Journalistik sinnvoll. Für deine spätere Arbeit als Journalist:in wirst du das - vermutlich - kaum brauchen. Was du außerdem wissen musst: Viele Medienhäuser verlangen beim Einstieg trotz Journalistikstudium ein Volontariat.
Dennoch sind weder Studium noch Ausbildung eine Garantie dafür, ein:e gute:r Journalist:in zu werden. Journalismus lernst du on the Job in einer Redaktion, am besten begleitet durch eine solide theoretische Ausbildung an einer Journalistenschule.
Warum Praktika wichtig sind
Praktika bringen dir Klarheit darüber, ob der Beruf, die Fachrichtung und eine Redaktion zu dir passen. Viele Journalist:innen haben schon während der Schulzeit damit angefangen: Das erste Praktikum beim Lokalblatt, dann ein paar Wochen beim regionalen Radiosender oder beim Fernsehen. Oft geht es dann im Studium mit Praktika, als Werkstudent:in und/oder als freie Mitarbeiterin oder Mitarbeiter weiter.
Im Rahmen eines Praktikums kannst du erfahrenen Journalist:innen über die Schulter schauen, ihnen bei Recherchen und Texten helfen und schon selbst erste Texte schreiben oder Interviews führen. Du sammelst Arbeitsproben. Zum Beispiel ein Interview auf das du stolz bist oder eine Reportage in der örtlichen Lokalzeitung. Diese Arbeitsproben sind super Referenzen und werden vielleicht wichtig, wenn du dich um das nächste Praktikum oder einen Ausbildungsplatz bewirbst. Im Praktikum fängst du außerdem an, dein Netzwerk aufzubauen. Vielleicht springt gleich eine freie Mitarbeit heraus, vielleicht bleibst du aber auch mit ein paar Menschen in Kontakt, die bei dir anklingeln, wenn sie einen Job zu vergeben haben, zum Beispiel ein Volontariat.
Praktisch alle großen People Medien bieten Praktika an. Im Kapitel “Die wichtigsten Medienmarken Deutschlands” findest du sie aufgelistet.
AusbildungVolontariate im People Journalismus
Du hast viele Möglichkeiten, deinen Weg in den People Journalismus zu starten. Die häufigste und vermutlich beste ist immer noch das Volontariat. So nennt man die journalistische Ausbildung in einem Medienunternehmen. In vielen der großen Medienhäuser sind Volontariate mit dem Besuch einer eigenen Journalistenschule verbunden. Volontariate im People Bereich werden von praktisch allen großen Redaktionen angeboten. Weiter oben im Kapitel “Wichtige People Medien in Deutschland” findest du sie aufgelistet.
Um in den People Journalismus zu gelangen, kannst du zunächst auch bei einem anderen Medium volontieren, zum Beispiel in einer Lokalredaktion. Dort machst du dich mit dem Journalismus vertraut und wechselst dann später in die Fachrichtung People. Egal wo du dich bewirbst, stelle sicher, dass die Ausbildung gewisse Qualitätsstandards einhält.
Als Volontä:in hast du eine ganze Reihe von Aufgaben, die sich von Redaktion zu Redaktion unterscheiden. Hier ein paar Dinge, die eigentlich immer darunter sind, bzw, sein sollten.
- Täglich up to Date halten via Print/Online und Social Media
- Teilnahme an Redaktionskonferenzen
- Themen finden, vorschlagen, recherchieren und schreiben (Print/Online)
- Interviews führen, Videos drehen, etc.
- Fotos vorschlagen, Headlines und Bildunterschriften entwerfen
- Auf Pressekonferenzen, -Reisen und große Events gehen
- Kontakte pflegen, Netzwerk ausbauen
- … und immer neugierig bleiben
Auch der BurdaVerlag bildet über seine Marken BUNTE, FREIZEIT REVUE und neue woche People Journalist:innen aus. Falls du mehr darüber wissen möchtest, dann lies die Artikel Volontariat bei BUNTE und Volontariat bei FREIZEIT REVUE & neue woche Dort erfährst du auch alles zum Bewerbungsprozess.
People Journalist:innenWo sie sonst noch arbeiten können
Vielleicht merkst du nach einiger Zeit, dass dein Traumberuf zwar weiterhin im Journalismus liegt, dir People Journalist:in aber nicht mehr zusagt. Auch das ist ein Learning und bietet neue Chance: Der Journalismus ist ein riesiges Feld mit unzähligen Nischen, von denen dir mindestens eine zusagen wird. Ob Fashion und Beauty, Food, Garten, Wirtschaft und Finanzen, Politik, Gesundheit … es gibt praktisch kein Thema, das von Medien nicht kompetent begleitet wird.
Vielleicht findest du auch deinen Traumberuf abseits des Journalismus. Im Umkreis von Prominenten gibt es viele Berufe. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Job in einer PR-Agentur oder im Management eines Künstlers oder einer Künstlerin? Die Branche ist groß und es gibt immer wieder passende Angebote.
Wie immer du dich entscheidest, wir wünschen dir viel Glück bei deiner Wahl.