Von Viktoria Kratz, BJS-Volontärin, JG 2021

Journalismus-AusbildungVolontariat in Berlin

Du suchst nach einem Volontariat in Berlin? Das ist kein Problem! Hier gibt es viele Möglichkeiten, im Journalismus Fuß zu fassen. Wie das geht und welche Optionen du in der Stadt hast, erfährst du in diesem Artikel.

Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Kapitel:

Ich bin Viktoria und habe in Berlin bei der SUPERillu volontiert. Das ist das mit Abstand auflagenstärkste Magazin in den östlichen Bundesländern. Und weil die SUPERillu zum BurdaVerlag und zu Hubert Burda Media gehört, wirst du in einzelnen Abschnitten auch einiges über meine Ausbildung in Berlin und an der Burda Journalistenschule erfahren.

Berlin: Bundeshauptstadt und (eine) Hauptstadt der Medien
Berlin: Bundeshauptstadt und (eine) Hauptstadt der Medien

Medienstadt Berlin

In diesem Abschnitt konzentriere ich mich auf die journalistischen Medien in Berlin: Print, Online, Radio und TV, also jene Medien, die die Mehrzahl der journalistischen Ausbildungsplätze anbieten. Und da kommt ganz schön was zusammen, denn bei uns in der Hauptstadt sind naheliegenderweise viele Medienunternehmen zu Hause oder mit Redaktionsbüros vertreten. Für alle Nichtberliner hier eine kurze Übersicht:

Der mediale Platzhirsch in Berlin ist Axel Springer. Das Medienhaus publiziert Tageszeitungen (u.a. BILD und WELT), Wochenzeitungen, Print-Magazine und Online-Portale. Mit BILD TV und WELT TV hat man sogar eigene Nachrichtensender. Die regionalen Player sind u.a. der Berliner Verlag (u.a. Berliner Zeitung), die tageszeitung (taz) oder auch kleinere, wie die Wochenzeitung Der Freitag.

Auch andere deutsche Großverlage sind in der Hauptstadt vertreten, darunter Dieter von Holtzbrinck (Der Tagesspiegel) und Hubert Burda Media (u.a. FOCUS und SUPERillu) – nicht zu vergessen die Hauptstadtbüros der überregionalen Tagesmedien (zum Beispiel Frankfurter Allgemeine Zeitung) und der großen TV-Sender: ARD, ZDF, RTL und Co. sowie des heimischen rbb.

Es macht wenig Sinn, hier alle Medienhäuser zu nennen. Es sind sehr viele und für dich ist wichtig zu wissen: Redaktionen sind ständig auf der Suche nach talentiertem Nachwuchs und daher sind deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz gar nicht so schlecht – zumindest nicht, wenn du ein paar Voraussetzungen mitbringst. Im Kapitel „Volontariate in Berlin“ findest du Informationen zu Ausbildungsangeboten.

Journalismus lernst du on the Job in einer Redaktion, am besten begleitet von einer soliden theoretischen Ausbildung an einer Journalistenschule. Solltest du noch nicht wissen, ob du in den Radio-, Fernseh-, Online- oder Print-Journalismus möchtest, keine Sorge. Es gibt nicht den einen richtigen Weg in den Journalismus. Du kannst ihn in allen Mediengattungen sehr gut erlernen. Zwar unterscheiden sich je nach Art des Mediums die Schwerpunkte, aber die journalistische Arbeit ist prinzipiell sehr ähnlich. Deshalb wechseln viele Redakteur:innen im Lauf ihrer beruflichen Karriere die Mediengattung. Das ist zugleich auch das Schöne an dem Beruf. Du musst dich nicht von Beginn an auf ein bestimmtes Medium festlegen.

So arbeiten Journalist:innen

Vielleicht trägst du dich noch nicht so lange mit dem Gedanken, Journalist:in zu werden, und weißt noch eher wenig über den Job. Dann gebe ich dir hier einen kleinen Einblick:

Es heißt oft, Journalismus sei der schönste Beruf der Welt. Damit ist gemeint, dass der Beruf extrem abwechslungsreich ist. Routinen und Langeweile sind quasi ausgeschlossen. Außerdem kannst du eigene Ideen umsetzen, arbeitest sehr unabhängig und sehr selbstbestimmt. Und natürlich kannst du durch deine Arbeit dabei helfen, die Welt transparenter, verständlicher und vielleicht ein bisschen besser zu machen.

Dafür ist Neugier wichtig: News, News, News! Das ist ein Kernelement journalistischer Arbeit. Du solltest dich daher täglich über die aktuelle Nachrichtenlage informieren – egal ob Print oder Online. Nur so kannst du in der Redaktionskonferenz mitreden und eigene Themen pitchen. Wichtig ist dabei immer die Fragestellung: Was könnte für unsere Leser:innen interessant oder wichtig sein? Welche Themen treiben sie um?

Als Journalist:in sitzt du nicht nur am Schreibtisch. Vor allem im Print-, Radio- und TV-Journalismus hast du oft die Möglichkeit, vor Ort zu recherchieren, sei es in Berlin, in Deutschlands anderen Regionen oder – auch das kommt vor – im Ausland. Als Online-Journalist:in fehlt dir dafür häufig die Zeit.

Je nach Erscheinungsweise deines Mediums unterscheiden sich die zeitlichen Abläufe. Bei einer Tageszeitung oder einem Online-Medium müssen deine Artikel natürlich schneller fertig sein, als wenn du bei einem Wochenmagazin oder sogar einem Monatsmagazin arbeitest. Die Vorgehensweise ist aber eigentlich immer sehr ähnlich. Du recherchierst dein Thema, suchst und interviewst geeignete Gesprächspartner:innen, fährst gegebenenfalls an den Ort des Geschehens und machst dich dann ans Schreiben, unterstützt bei der Gestaltung der Seite (Print) bzw. überprüfst den Erfolg deines Artikels in der Zielgruppe (Online). Auch an Entwicklungsprojekten wirst du immer mal beteiligt sein. Das ist besonders spannend.

Die Arbeit beginnt bei uns gegen 9:00 Uhr und endet so gegen 18:00 Uhr. Manchmal steht dann noch ein Abendtermin an. Tagesaktuelle Medien haben oft auch Wochenenddienste, die dann aber ausgeglichen werden.

Voraussetzungenfür den Journalismus

Journalismus ist ein Handwerk. Um es ausüben zu können, braucht es einige persönliche Voraussetzungen, journalistische Grundlagen und ganz viel Praxis in einer Redaktion.

Vielleicht gehören eine gewisse Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit schon zu deinen Stärken. Darüber hinaus solltest du offen gegenüber der digitalen Welt sein. Denn Journalismus ist heute multimedial. Sehr hilfreich sind außerdem eine gesunde Neugierde und ein Gespür für aktuelle Themen und Trends, ein gutes Allgemeinwissen und – natürlich – der Spaß an Sprache und am Schreiben.

Ein Studium erhöht deine Chancen

Müssen angehende Journalist:innen studiert haben? Die Antwort lautet: Nein, nicht unbedingt – aber es hilft dir sehr, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Manche Journalist:innen starten direkt nach dem Schulabschluss und absolvieren ein Volontariat in einer Redaktion, aber das sind nur sehr wenige. Manche machen zuvor eine Ausbildung. Auch das kann ein guter Einstieg sein, vor allem im Bereich des Fachjournalismus. Aber die allermeisten haben einen Hochschulabschluss, mit dem sie sich bewerben.

Was du studierst, ist dabei weniger entscheidend. Unabhängig von deiner fachlichen Ausrichtung erwirbst du im Studium Fähigkeiten, die dir im Job helfen werden: autonomes Arbeiten, Präzision, Recherchemethoden, das Verfassen von Texten, das Bilden einer eigenen Meinung, das Einnehmen verschiedener Perspektiven und vieles mehr.

Klar ist auch: Als BWLer oder VWLer wirst du dich als Wirtschaftsjournalist:in leichter tun, zumindest am Anfang. Spezifische Fachrichtungen, zum Beispiel Medizin oder Naturwissenschaften, sind besonders gefragt, weil selten im Journalismus. Sehr häufig unter Journalist:innen sind Geistes- und Sozialwissenschaften wie Germanistik, Literatur, Kommunikation, Politik oder Sprachen. Auch Kulturwissenschaften sind ein guter Unterbau.

Ein Hochschulabschluss ist aber nicht immer Bedingung für einen Ausbildungsplatz. Oftmals reicht auch eine Ausbildung. Warum solltest du mit einer Banklehre in der Tasche und etwas Schreibtalent nicht Wirtschafts- oder Finanzjournalismus lernen können? Quereinsteiger gibt es im Journalismus immer wieder. Erkundige dich im Vorfeld deiner Bewerbung.

Journalismus-Studium in Berlin

Natürlich kannst du Journalismus auch studieren. Dabei musst du aber bedenken: Journalismus ist ein Handwerk, das du schnell lernen kannst. Um es gut zu beherrschen, musst du es nicht studieren. Aber: Wenn du dich auch wissenschaftlich mit dem Journalismus auseinandersetzen möchtest, ist ein Studium der Journalistik sinnvoll. Für deine spätere Arbeit wirst du das aber kaum brauchen. Was du außerdem wissen musst: Viele Medienhäuser verlangen beim Einstieg trotz Journalistik-Studium ein Volontariat.

Hier kommen einige Journalismus-Studiengänge, die du in Berlin belegen kannst:
  • Universität der Künste: Kulturjournalismus
  • Makromedia (privat): u.a. Journalismus, Sportjournalismus
  • Akademie für Mode und Design (privat): Fashion Journalismus
  • Hochschule SRH Berlin School of Popular Arts (privat): Medienmanagement und Journalismus
  • Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (privat): Journalismus und Unternehmenskommunikation.

Hier findest du weitere Studienangebote.

Fernstudiengänge empfehlen sich vor allem berufsbegleitend. Hier gibt es gute Angebote, allerdings lässt sich die direkte Interaktion im Präsenzunterricht nicht ersetzen.

Medienstudiengänge in Berlin

Ein Medienstudiengang kann dann sinnvoll sein, wenn du dir noch nicht 100-prozentig sicher bist, ob du Journalist:in werden möchtest, aber bereits weißt, dass du einen mediennahen Beruf ausüben möchtest. Solche Studiengänge gibt es an einigen Fachhochschulen, Universitäten und Hochschulen in Berlin, zum Beispiel an der staatlich anerkannten, privaten Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW).

Was ist einVolontariat?

Unter einem Volontariat versteht man die journalistische Ausbildung in einem Medienhaus, zum Beispiel bei einem Verlag, Radio- oder Fernsehsender. Es ist nach wie vor der klassische Einstieg in den Journalismus. Die Ausbildung sollte multimedial ausgerichtet sein. Heißt: Neben den journalistischen Grundlagen, wie dem Schreiben von Nachrichten, Berichten, Reportagen etc., sollten dir auch Grundlagen im digitalen Journalismus vermittelt werden. Dazu gehören beispielsweise Online-, Video- und Social-Media-Journalismus. Und auch weiterführende Skills wie das Entwickeln digitaler Medienmarken und die Grundzüge der Refinanzierung von Medien sind wichtig. Wenn du ausführlichere Informationen haben möchtest, dann lies unseren Artikel „Was ist ein Volontariat“.

Deine Aufgaben im Volontariat

In den meisten Medienunternehmen dauert ein „Volo“ zwei Jahre und verläuft dual. Das heißt, du lernst in deiner Redaktion den Berufsalltag kennen, darfst dich ausprobieren und in einer Journalistenschule bekommst du die theoretischen Grundlagen vermittelt.

Als Print-/Online-Volontär:in hast du typischerweise folgende Aufgaben:
  • Du informierst dich täglich über die Nachrichtenlage.
  • Du entwickelst Themen und bereitest dich intensiv auf die Redaktionskonferenz vor.
  • Du recherchierst und führst Interviews mit Expert:innen und Protagonist:innen.
  • Du schreibst Artikel für Print, Online und Social-Media-Kanäle.
  • Du produzierst Video- und/oder Audio-Beiträge.
  • Du entwickelst Bild- und Grafikideen.
  • Du nimmst an Pressekonferenzen oder Events teil.
  • Du gehst auf Recherchereisen.

Von Auszubildenden wird ja bekanntlich mal die eine oder andere „Extra-Aufgabe“ verlangt. Das kann zum Beispiel die Teilnahme an einer Abend- oder Wochenendveranstaltung sein, über die im Anschluss berichtet werden muss, oder ein Wochenenddienst (wird ausgeglichen). Also achte auf eine faire Entlohnung. Die liegt bei Volontariaten zwischen 1.500 und etwas über 2.000 Euro/Monat. Nützliche Informationen rund um das Thema findest du übrigens auch noch auf der Seite des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV).

Volontariate in Berlin

In Berlin gibt es natürlich zahlreiche Vertreter aller Mediengattungen – egal ob Radiosender, Fernsehanstalten, Print-Magazine oder Online-Redaktionen. Sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Stattdessen konzentriere ich mich auf die größeren und bekannteren Medienhäuser und Redaktionen. Unabhängig von der Gattung lernst du in allen Volontariaten auch die digitalen, multimedialen Seiten des Berufs kennen. Wenn nicht, mache einen großen Bogen darum. Daher solltest du dich im Vorfeld schlaumachen.

Für die ganz Eiligen: Auf der Online-Jobbörse indeed.com findest du einige Ausschreibungen für journalistische Volontariate in Berlin. Aber das sind längst nicht alle.

BurdaVerlagVolontariate in Berlin

Am Standort Berlin bieten wir dir eine zweijährige, umfassende Ausbildung in einem der größten Medien- und Technologie-Konzerne Deutschlands.

Das multimediale journalistische Handwerk lernst du an der Burda Journalistenschule (BJS). Praktische Erfahrung sammelst du in den Print-/Online-Redaktionen des Hauses. Dort arbeitest du von Beginn an voll mit und erhältst Feedback zu deiner Arbeit.

Du wählst eine Stammredaktion, zum Beispiel in Berlin FOCUS, SUPERillu oder Guter Rat und absolvierst zwei Hospitanzen in weiteren Redaktionen. Zu unseren Print-/Online-Marken gehören: BUNTE, FREIZEIT REVUE, InStyle, ELLE, freundin, FOCUS-MONEY, Mein schöner Garten, Haus.de sowie FOCUS GESUNDHEIT, Lust auf Genuss oder slowly veggie. Unsere weiteren Standorte sind München, Offenburg und Hamburg.

Unsere Schwerpunkte sind multimedialer Journalismus und Entwicklungskompetenz: In einem kleinen Team entwickelst du dein eigenes journalistisches „Startup“. Hier wirst du Chefredakteur:in, Designer:in, Reichweiten-Manager:in, Social-Media-Expert:in und/oder Vermarkter:in.

Der Ausbildungsbeginn ist flexibel. Du kannst zwischen dem 1. Juni und dem 1. Oktober starten. Du verdienst rund 2.000 Euro im Monat, hast 30 Tage Urlaub p.a. und eine große Übernahmechance nach der Ausbildung.

Hier erfährst Du noch mehr zur Ausbildung an der BJS.

Hier geht’s zur Bewerbung fürs Volontariat.

Bei Fragen wende dich an myriam.feisst@burda.com oder +49 (781) 84-3577

Tageszeitungen

In kaum einer europäischen Region gibt es so viele Tageszeitungen wie in Berlin. Fast alle vergeben auch Volontariatsplätze.

  • Der Tagesspiegel (linksliberal, starke Verbreitung im Westen der Stadt)
  • Berliner Zeitung (linksliberal, starke Verbreitung im Osten der Stadt)
  • Berliner Morgenpost (liberal)
  • taz (links alternativ, überregional)
  • Die Welt (konservativ, überregional)
  • BILD-Berlin (konservativ)
  • BZ (konservativ, starke Verbreitung im Westen der Stadt)
  • Berliner Kurier (linksliberal, starke Verbreitung im Osten der Stadt)
  • Neues Deutschland (links, überregional)
  • Junge Welt (marxistisch, überregional)

Daneben sind die überregionalen Tageszeitungen wie die linksliberale Süddeutsche Zeitung (München), die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung und das wirtschaftspolitisch ausgerichtete Handelsblatt (Düsseldorf) ebenso mit Redaktionsbüros in Berlin vertreten wie praktisch alle größeren regionalen Tageszeitungen (z.B. Stuttgarter Zeitung) und große internationale Titel wie Wall Street Journal oder New York Times. Die journalistische Ausbildung all dieser Titel findet aber schwerpunktmäßig an den Hauptstandorten statt.

Auch die Wochen- und Sonntagszeitungen sind gut vertreten: BILD am Sonntag, Welt am Sonntag (beide Axel Springer) sowie der Freitag. Die ZEIT (Hamburg) hat ebenfalls in Berlin ein Hauptstadtbüro.

Das Medienhaus Axel Springer (BILD-Gruppe, Welt-Gruppe, Business Insider, transfermarkt.de, Rolling Stone u.a.) bildet seine Volontär:innen über die hauseigene Journalistenschule FreeTech Academy in Berlin aus.

Die Funke Mediengruppe hat eine große Zentralredaktion in Berlin, von der aus sie ihre zahlreichen regionalen Tageszeitungen mit überregionalen Nachrichten und Berichten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur etc. versorgt. Auch dort werden Volontär:innen ausgebildet.

Alle Titel/Redaktionen verfügen über Internetauftritte, was für die multimediale Seite deiner Ausbildung ein wichtiger Aspekt ist.

Zeitschriften / Magazine

Etwa 70 Zeitschriftenverlage sind in Berlin ansässig. Die meisten davon sind kleinere Häuser, darunter viele Fachverlage.

Zu den bekannteren Publikumsverlagen, die in Berlin vertreten sind und die Journalist:innen ausbilden, gehören:
  • Axel Springer (u.a. Auto Bild, Sport Bild, Computer Bild, Rolling Stone)
  • Hubert Burda Media (SUPERillu, Guter Rat und FOCUS)
  • Stiftung Warentest (Test, Finanztest)
  • oder das Stadtmagazin Tip

Auch bei einer Fachzeitschrift kannst du sehr gut Journalismus lernen. Die Magazine gibt es für praktisch alle Berufe, Branchen und Interessen. Ein Fachtitel kann für dich besonders interessant sein, wenn du in einem bestimmten Bereich tiefere Kenntnisse hast, etwa durch eine Ausbildung oder ein Studium. Eine Übersicht über alle deutschen Fachzeitschriften findest du unter Fachzeitungen.de. Dort kannst du nach Fachgebieten oder Branchen suchen, aber leider nicht nach den Berliner Titeln. Da ist die Suche etwas mühsam, kann sich aber trotzdem lohnen.

Radio und TV

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ist seit 2003 die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt für die Bundesländer Berlin und Brandenburg.

Zu den Programmen des rbb aus Berlin und dem benachbarten Potsdam gehören:
  • Inforadio, Kulturradio
  • Fritz
  • Radio Eins
  • Radio Berlin 88,8
  • und Antenne Brandenburg

Der rbb bildet seine Volontärinnen und Volontäre seit 2001 über die electronic media school (ems) in Potsdam-Babelsberg aus, zu deren Gesellschaftern der Sender gehört. Diese Journalistenschule bietet eine 20-monatige multimediale Ausbildung, in der Hospitanzen in rbb-Redaktionen sowie bundesweiten Medienhäusern wie SPIEGEL, WELT, BuzzFeed oder Reuters vorgesehen sind.

Im ehemaligen Funkhaus des RIAS (Radio im amerikanischen Sektor) produziert das Deutschlandradio das Programm von Deutschlandfunk Kultur. Die Volontariate werden über Deutschlandradio in Köln ausgeschrieben.

Die großen, bundesweiten Sendeanstalten wie ARD, ZDF, ProSiebenSat.1 und RTL haben ihre Stammsitze nicht in Berlin und sind dort „nur“ in Form von Hauptstadtstudios vertreten. Die Volontariate laufen i.d.R. über die Hauptsitze in München, Köln und Mainz. Wenn du in Berlin im Bereich TV volontieren möchtest, dann wende dich an eine der kleineren privaten Stationen wie die Nachrichtensender von BILD und WELT (Axel Springer) oder an das Metropolenfernsehen TV Berlin. Auch MTV Germany hat seinen Sitz in der Hauptstadt.

Online-Redaktionen

Print-Medien werden heute in aller Regel durch Webseiten und Social-Media-Kanäle ergänzt. Während deines Volontariats wirst du also multimedial ausgebildet. Es gibt auch einige sehr erfolgreiche reine Online-Redaktionen in Berlin wie VICE, BuzzFeed, Business Insider, Promiflash oder t-online.

Und dann ist da eine Vielzahl an Volontariatsplätzen, die von Unternehmen, Stiftungen, Verbänden oder anderen Institutionen ausgeschrieben werden. Diese sind natürlich „Partei“ und journalistisch nicht unabhängig, was bedeutet, dass die Grenze zwischen Journalismus und PR (Public Relations) häufig überschritten wird. Wenn du Journalist:in werden möchtest, solltest du dein Handwerk bei einem journalistischen Medium erlernen. In einen – oftmals besser bezahlten – PR-Job kannst du auch später noch wechseln.

Nachrichtenagenturen

In einer Nachrichtenagentur lernst du unter anderem Schnelligkeit und hohe Präzision beim Verfassen von Meldungen und Artikeln. Das kannst du im Journalismus immer brauchen!

Die Themen sind vielfältig: Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Wissenschaft etc. Nachrichtenagenturen schreiben und filmen vor allem für aktuelle Medien, die ihre Dienste „abonniert“ haben. In Berlin sind neben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) unter anderem Reuters, Agence France-Presse (AFP), der US-amerikanische Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg oder die italienische ANSA vertreten. Einige der internationalen Agenturen haben auch einen deutschsprachigen Dienst. Die Volontariate der dpa finden zum Teil am Standort Berlin statt.

Mein Volontariat in Berlin

Für mich stand nach dem Studium fest, dass ich ein journalistisches Volontariat in Berlin absolvieren möchte. Doch wo? Gar nicht so einfach, da es viele spannende Medienhäuser gibt. Ich habe mir einige herausgesucht und mich beworben. Am Ende hatte ich viele Zusagen und die Qual der Wahl. Letztendlich habe ich mich für das zweijährige Print-/Online-Volo an der Burda Journalistenschule (BJS) entschieden, vor allem wegen der dualen multimedialen Ausrichtung der Ausbildung. Dual heißt, dass du sowohl in einer Redaktion als auch an einer Journalistenschule lernst.

Hier bin ich mit meinem Mit-Volo Dennis
Hier bin ich mit meinem Mit-Volo Dennis (Guter Rat) auf der Focus Dachterasse.

Meine Lehrredaktion ist die SUPERillu, das ist die größte Zeitschrift in den neuen Bundesländern, größer als stern und SPIEGEL zusammen. Meine Redaktion ist am Potsdamer Platz, direkt gegenüber dem Sony Center. Die Kolleginnen und Kollegen von FOCUS und Guter Rat sind im selben Gebäude (auch dort kannst du volontieren). In meiner Redaktion wurde ich ab Tag 1 wie eine richtige Redakteurin behandelt. Ich konnte Themen vorschlagen, eigenständig recherchieren, Protagonist:innen interviewen und meine eigenen Texte schreiben. Dabei wurde ich von allen Kolleginnen und Kollegen unterstützt.

Die multimedial und praktisch ausgerichteten Schulblöcke fanden im Burda-Medienpark in Offenburg statt. Dort hatten wir viele spannende Seminare mit erfahrenen Dozentinnen und Dozenten. Der ganze Jahrgang war versammelt und es hat sich eine enge Gemeinschaft gebildet. Mein erstes Netzwerk! An der BJS haben wir in kleinen Teams unsere eigenen „Startups“ gegründet. Digitale journalistische Medienmarken, die hoffentlich einmal erfolgreich werden. Einigen gelingt das tatsächlich. Das Volontariat ist eine große Werkstatt, in der du dich ausprobieren kannst und so deine Stärken und Schwächen kennenlernst, die du im Lauf der Jahre weiter vertiefen kannst (die Stärken natürlich).

Du hast Blut geleckt und möchtest noch mehr über das Volontariat erfahren? Hier findest du meinen ausführlichen Bericht über mein Volontariat bei SUPERillu. Auf der Homepage der Burda Journalistenschule findest du viele Antworten auf deine Fragen.

Volontariat in BerlinDie Vorteile des Burda-Volontariats

  • Du lernst bei FOCUS, SUPERillu oder Guter Rat
  • Theorie und viel Praxis vereint in einer multimedialen Ausbildung
  • Du wirst von Top-Dozent:innen praxisnah unterrichtet
  • Du arbeitest ab dem ersten Tag wie eine richtige Redakteurin, in einem tollen Team
  • Die Redaktionen bieten Homeoffice Möglichkeiten
  • Dir wird angemessen Verantwortung übertragen
  • Du entwickelst dein eigenes journalistisches “Startup”
  • ... und lernst die Grundlagen des unternehmerischen Journalismus
  • Du baust dir dein erstes, starkes Netzwerk auf
  • Du hast die Chance auf eine zweimonatige Hospitanz im Ausland
  • Du verdienst rund 2.000 Euro im Monat und hast 30 Tage Urlaub/Jahr
  • Journalistische Nebentätigkeit ist i.d.R. möglich
  • Du hast eine hohe Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden
  • Flexibler Vertragsbeginn: Du kannst die Ausbildung zwischen Juni und Oktober beginnen

Hier erfährst Du noch mehr zur Ausbildung an der BJS.

Bewirb Dich direkt für ein Volontariat oder ein Praktikum.

Bei Fragen wende dich an myriam.feisst@burda.com oder +49 (781) 84-3577

Burda JournalistenschuleKalendarischer Ablauf des Volontariats

MaiAufnahmetest
Juni bis OktoberVertragsbeginn (flexibler Eintritt möglich)
Oktober bis JanuarErster Schulblock: Grundlagen des multimedialen Journalismus
Februar bis JuliStammredaktion
August bis SeptemberZweitredaktion ((z.B. FOCUS, InStyle oder Mein schöner Garten)
Oktober bis FebruarStammredaktion
März bis AprilZweiter Schulblock: Abschlussprojekt
Mai bis JuniDrittredaktion (z.B. freundin, haus.de oder eine Station im Ausland)
Juli bis SeptemberStammredaktion

Die Ausbildung dauert insgesamt 24 Monate. Wer vor dem 1. Oktober eintritt, hört entsprechend früher auf. Die Reihenfolge der Stationen bleibt dieselbe.

Journalistenschulen in Berlin und Potsdam

Die allermeisten Journalistenschulen bilden studien- oder berufsbegleitend aus. Natürlich gibt es auch in Berlin Schulen, bei denen jede:r Kurse buchen kann, wie die Berliner Journalistenschule. Aber da sie kostenpflichtig ist, werden wohl auch deren Angebote meist berufsbegleitend besucht.

Diese Journalistenschulen absolvierst du im Rahmen eines Volontariats:
  • electronic media school (ems) in Potsdam
  • FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology
  • Burda Journalistenschule (FOCUS, SUPERillu, Guter Rat). Die Schulblöcke finden in Offenburg statt!
Aus und Weiterbildung bieten:
  • Berliner Journalistenschule (Aus- und Weiterbildung)
  • Friedrich-Ebert-Stiftung JournalistenAkademie (Weiterbildung)

Wenn dich das Thema interessiert, lies unseren Artikel „Journalistenschulen in Deutschland“. Was für dich auch interessant ist: Eine Reihe deutscher Journalistenschulen hat Kriterien für eine gute Ausbildung festgelegt und dafür Siegel vergeben. Die Liste dieser Institutionen mitsamt den Kriterien findest du unter Journalistenschulen für Qualitätsjournalismus.

Journalistische Praktika in Berlin

Du weißt noch gar nicht, ob Journalismus wirklich etwas für dich ist? Oder du bist dir noch unsicher, ob du zum Fernsehen möchtest oder doch lieber zu einem Print-Magazin oder zum Rundfunk? Dann empfehle ich dir ein Praktikum. So bekommst du ein Gefühl für die Arbeit, die Themen, die Arbeitsabläufe und die Menschen. Das verschafft dir Klarheit und erhöht deine Chancen auf einen Volontariatsplatz.

Redaktionen, die Volontär:innen ausbilden – und das sind die meisten –, nehmen auch Praktikant:innen. Im Kapitel „Volontariate in Berlin“ findest du eine ganze Reihe von ihnen. Die offenen Stellen werden meistens auf den eigenen Webseiten ausgeschrieben. In der Regel brauchst du für ein Praktikum kein Vorwissen außer Interesse, Neugier und Freude am Schreiben. Pick dir das beste Angebot heraus und starte durch. Ein Tipp: Bewirb dich lange – am besten ein Jahr – im Voraus für ein Praktikum, dann sind deine Chancen auf einen Platz deutlich höher, vor allem bei bekannten Redaktionen.

BurdaVerlagDein Journalismus Praktikum in Berlin

Du bist neugierig, fühlst dich sicher im Schreiben und bist offen für die digitale Welt? Dann bewirb dich jetzt für ein bezahltes Praktikum in Berlin bei FOCUS, SUPERillu oder Guter Rat. Journalistische Vorkenntnisse sind gut, aber nicht zwingend notwendig.

Hier kannst du dich für ein Praktikum in Berlin bewerben.

Bei Fragen wende dich an myriam.feisst@burda.com oder +49 (781) 84-3577

Hier erfährst Du noch mehr zur Ausbildung an der Burda Journalistenschule.

Nach dem VolontariatDeine Berufsaussichten als Redakteur:in

Am besten erkundigst du dich schon vor deinem Volontariat nach den späteren Übernahmechancen im Unternehmen. Das nimmt dir etwas Druck und du kannst gelassener in die Zukunft blicken. Mit Fleiß und Ehrgeiz kannst du deine Übernahmechancen erhöhen. Mach dich einfach unentbehrlich. An der Burda Journalistenschule ist die Übernahmechance nach dem Volontariat sehr groß. Sie liegt bei über 80 Prozent.

In anderen Redaktionen hast du mit einem Volontariat ebenfalls gute Chancen auf eine Anstellung. Das gilt auch für den Standort Berlin. Und solltest du lieber frei arbeiten wollen, sind deine Aussichten ebenfalls gut, wenn du es klug anfängst. Der Bedarf an guten Journalist:innen bzw. Autorinnen und Autoren ist hoch.

So viel verdienst du als Volontär:in

Das Gehalt während deiner Volontariatszeit orientiert sich oft am Tariflohn des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV). Tatsächlich liegen die Gehälter recht weit auseinander. Einige bezahlen dir nur etwa 1.500 Euro im Monat, andere etwas über 2.000 Euro. Letzteres entspricht dem Mindestlohn und sollte eine Richtschnur bei der Wahl deines Ausbildungsplatzes sein.

So viel verdienst du als Redakteur:in

Dein Gehalt als ausgebildete:r Redakteur:in hängt von vielen Faktoren ab wie deiner Berufserfahrung und manchmal auch von deinem (akademischen) Abschluss. Auch das Redakteursgehalt ist tariflich durch den Deutschen Journalisten-Verband (DJV) geregelt und die meisten Häuser halten oder orientieren sich daran. Durchschnittlich kannst du dich als Jungredakteur:in im ersten Berufsjahr auf ein Gehalt von etwa 3.000 Euro im Monat oder etwas mehr einstellen. Nach etwa drei Jahren im Job sind circa 4.000 Euro realistisch.

Egal für welchen Ausbildungsweg du dich entscheidest, ich wünsche dir schon jetzt viel Erfolg und drücke die Daumen.

Burda JournalistenschuleAlle Volontariate und Praktika

BurdaVerlag und Burda Journalistenschule bieten dir eine breite Vielfalt an Print-/Online-Marken, bei denen du multimedialen Journalismus lernen kannst.

Hier berichten Volontär:innen über ihre Ausbildung in den unterschiedlichsten Bereichen und Redaktionen:

Politik & Wirtschaft: FOCUS Magazin, SUPERillu Wirtschaft & Finanzen: FOCUS MONEY, Guter Rat Fashion/Beauty: InStyle, ELLE, Harper’s Bazaar People / VIPs: BUNTE, FREIZEIT REVUE, neue woche, SUPERillu Frauenmagazine: freundin, Lisa Gesundheit & Fitness: FOCUS Gesundheit, NetDoktor, Health Agency, my life Service Journalismus: Guter Rat, FREIZEIT REVUE, neue woche, Frau im Trend Food: slowly veggie, meine Familie & ich, Lust auf Genuss, uvm. Aktuelle Frauenzeitschriften: FREIZEIT REVUE, neue woche uvm. Garten & Wohnen: Mein schöner Garten, Wohnen & Garten, Haus.de

Hier erfährst Du noch mehr zur Ausbildung an der BJS.

Bewirb Dich direkt für ein Volontariat oder ein Praktikum.

Bei Fragen wende dich an myriam.feisst@burda.com oder +49 (781) 84-3577

Hubert Burda Media

Hubert Burda Media ist ein global agierender Medien- und Technologie-Konzern mit über 12.000 Kolleginnen und Kollegen. Den BurdaVerlag kennen Menschen aufgrund seiner erfolgreichen Print-/Online-Marken wie BUNTE, FOCUS, freundin, ELLE, InStyle, Harper’s Bazaar, Lust auf Genuss, Mein schöner Garten. Unter das Dach des Medienhauses gehören außerdem digitale Player wie NetDoktor, XING oder HolidayCheck und populäre Events wie die BAMBI-Verleihung oder die DLD-Konferenz. Mit der Felix Burda Stiftung, der Tribute to Bambi Stiftung und weiteren Aktivitäten engagiert sich das Unternehmen für unsere Gesellschaft.